Jun 2023

Abwarten auf dem Immobilienmarkt

Presseartikel

 

Die aktuelle Situation in Deutschland ist auf dem Immobilienmarkt eher verhalten. Das trifft auch auf die Bereiche Oschersleben und Wanzleben zu. Die Grundsteuerreform, das Gebäude-Energiegesetz und die Vorgaben fürs Heizen sorgen für Diskussionen. Was sagen die Fachleute der Branche, die Immobilienmakler, dazu?

Investoren schauen im südlichen Landkreis Börde mit Interesse auf die laufenden Arbeiten der Firma Mercedes bei Halberstadt und auf die kommende Intel-Ansiedlung im Sülzetal und Wanzleben.

Das ist der Trumpf für alle Immobilienmakler in der Region, denn allgemein ist die Stimmung bei den Interessenten eher mau. Das hat viele Gründe. Gerade durch die aktuellen Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG), was gerade in aller Munde ist, die Grundsteuerreform oder auch Änderungen im Maklerrecht ergeben sich eine Reihe von Problemen, die beim Kauf oder Verkauf einer Immobilie zu beachten sind.

„Die Praxis zeigt immer wieder, dass Bewertungen über Onlineportale nur bedingt aussagefähig sind. Hier wird nur auf der Basis von Vergleichswerten gearbeitet“, sagt Thomas Leitel von der gleichnamigen Immobilienfirma aus Wanzleben. „Die genaue Lage, das Umfeld, aber auch regionale Entwicklungen, Bevölkerungsdaten oder spezifische Gebäudeinformationen bleiben da unberücksichtigt. Hier sind die Erfahrung und die Expertise des ortskundigen Fachmanns gefragt.“

Das ist eine Sicht auf die Dinge, die auch die anderen Makler in der Region teilen und das große Pfund mit dem sie wuchern können, denn in den zurückliegenden Monaten hat sich die Lage für sie deutlich verändert. Das Angebot an Immobilien hat sich erhöht, während die Nachfrage zurückgegangen ist. Die Immobilienpreise sind gefallen. Wobei das aber je nach Lage und Objektqualität sehr unterschiedlich zu bewerten ist.

Zurückzuführen ist das einerseits auf die Zinsentwicklung. Aber auch die gestiegenen Energiepreise und die starke Inflation wirken sich erheblich aus. Schließlich ist es die allgemeine Verunsicherung der Käufer, die immer höher werdende Anforderungen an den Gebäudebestand erfüllen müssen. „Außerdem fehlt jegliche Klarheit bei den gesetzlichen Grundlagen und jegliche Sicherheit bei Fördermöglichkeiten“, betont Thomas Leitel. Insbesondere in der südlichen Börde ist jedoch aufgrund der geplanten Intel-Ansiedlung mit dem angeschlossenen Technologiepark die Situation deutlich differenzierter zu betrachten. „Hier ist eine gewisse abwartende Haltung zu beobachten, da die Ansiedlung auch den Immobilienmarkt massiv beeinflussen wird“, so Leitel.

Die Immobilienmakler hätten die Situation in jedem Fall im Blick und stehen für individuelle Beratung zur Verfügung. Das kann auch Andy Zimpel aus Wanzleben, Geschäftsführer der RE/MAX Harz-Börde, so bestätigen. „Intel ist der eine Fixpunkt für uns“, erzählt er. „Der schon laufende Neubau von Mercedes bei Halberstadt ist die andere Hauptmarke, speziell für die Region von Oschersleben hinüber in den Vorharz.“ Zu bemerken sei, dass allgemein Immobilieninteressenten eher scheuen, ein Grundstück zu erwerben, das mit einer herkömmlichen Gas oder Ölheizung ausgestattet ist. „Es ist ja bislang immer noch nicht klar, ob diese Heizung nun im nächsten Jahr ausgetauscht werden muss oder ob sie verbleiben kann“, sagt Andy Zimpel. Diese Ungewissheit sorge ebenfalls dafür, dass Immobilienerwerbungen eher auf die lange Bank geschoben werden.

Das bestätigt auch Doreen Kollmann, Maklerin im Immobilien-Center der Kreissparkasse Börde für die Region Oschersleben. „Die Käufer waren sehr zurückhaltend aufgrund der aktuellen Entwicklungen. Es hat sich keiner so richtig an die Bestandsimmobilien rangetraut“, so Kollmann.

Man hoffe deshalb bald auf eine Entscheidung im Zusammenhang mit dem Gebäudeenergiegesetz. Abwartend zeigten sich die Kaufinteressenten in Oschersleben zuletzt auch wegen der aktuellen Zinsentwicklung. „Die Bonität ändert sich bei den Interessenten und dadurch gibt es natürlich auch weniger Kaufinteressenten“, schildert Simone Halama. Sie ist Maklerin im Immobilienunternehmen RE/MAX.

Auswirkungen auf die Ansiedelungen von Intel und Mercedes bei Halberstadt sehen beide Maklerinnen vor Ort noch nicht. Sollten die Siedlungspläne der Firmen allerdings konkreter werden, könnte demnach auch das Potenzial in der Bodestadt steigen. Übrigens: Das in Wanzleben ansässige Immobilienbüro Thomas Leitel Immobilien hat es in diesem Jahr zum zehnten Mal in Folge in die Fokus-Liste der TOP-Makler Deutschlands geschafft. Die Zertifizierungen nach DIN EN 15733 und DIN SPEC 91462 geben das wieder, das sind die entsprechenden Maklernormen des Immobilienverbands - dem Verband der Makler Sachverständigen und Verwalter Deutschlands.


Aktuelles

Baugenehmigungen gehen seit über einem Jahr dramatisch zurück: Zinsverbilligte „Deutschland-Darlehen“ für mehr Wohnungsbau

Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) sank im September 2023 die Anzahl der genehmigten Wohnungen im Vergleich zum Vorjahresmonat um knapp 30 Prozent.

Dirk Wohltorf, Präsident des Immobilienverband Deutschland IVD, zu dieser Entwicklung:
„Seit Sommer 2022 gehen die Baugenehmigungen dramatisch zurück. Über ein Jahr lang gab es in keinem einzigen Monat mehr irgendein Erholungssignal. Mit jeder Wohnung, deren Bau nicht beantragt und genehmigt wird, steigen die Mieten weiter.“

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E-Mobilität – neuer Förderaufruf für öffentlich zugängliche Ladesäulen

 

Vom 15. August 2023 bis zum 15. Oktober 2023 können über das Ministerium für Infrastruktur und Digitales Sachsen-Anhalts Förderanträge für den Bau neuer öffentlich zugänglicher Ladesäulen für E-Fahrzeuge gestellt werden. Gefördert wird Ladeinfrastruktur im Straßenraum, auf öffentlichen Parkplätzen, auf Kundenparkplätzen, in Parkhäusern, in Tiefgaragen, an innerörtlichen Lade-Hubs, an Tankstellen und an Lade-Hubs entlang von Verkehrsachsen in allen Orten in Sachsen-Anhalt.

 

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Abwarten auf dem Immobilienmarkt

 

Die aktuelle Situation in Deutschland ist auf dem Immobilienmarkt eher verhalten. Das trifft auch auf die Bereiche Oschersleben und Wanzleben zu. Die Grundsteuerreform, das Gebäude-Energiegesetz und die Vorgaben fürs Heizen sorgen für Diskussionen. Was sagen die Fachleute der Branche, die Immobilienmakler, dazu?

Investoren schauen im südlichen Landkreis Börde mit Interesse auf die laufenden Arbeiten der Firma Mercedes bei Halberstadt und auf die kommende Intel-Ansiedlung im Sülzetal und Wanzleben.

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Immer weniger Baugenehmigungen - IVD-Präsident Wohltorf fordert „Doppel-Wumms“ für den Neubau

Die Zahl der Baugenehmigungen ist weiter rückläufig, meldet heute das statistische Bundesamt (Destatis) für den April 2023. Demnach wurden 31,9 Prozent Wohnungen weniger als im Vorjahresmonat genehmigt. Bei den genehmigten Einfamilienhäusern gab es im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen Einbruch um 33,5 Prozent, bei den Zweifamilienhäusern sogar um 52,1 Prozent. Baugenehmigungen für Mehrfamilienhäuser sind um 27,1 Prozent ebenfalls stark rückläufig.

 

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Ein Schritt in die digitale Realität: Die virtuelle WEG-Versammlung kommt

Wohnungseigentümer-Gemeinschaften können sich künftig auch virtuell versammeln. Eine entsprechende Gesetzesänderung, die der Bundesminister der Justiz Dr. Marco Buschmann plant, wird vom Immobilienverband Deutschland IVD begrüßt.

„Eigentümer erhalten dadurch künftig die Möglichkeit, wichtige Entscheidungen auf digitalem Wege miteinander zu treffen“, sagt Prof. Rainer Hummelsheim, Vorsitzender des IVD-Bundesfachausschusses Verwalter. Ein solch vereinfachtes Verfahren sei in anderen Bereichen längst bewährte Praxis, etwa bei Vereinen.

 

 

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Der Neubau stagniert: IVD fordert konzertierte Aktion für mehr Eigenheime

In Deutschland entstehen zu wenig neue Wohnungen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute mitteilt, stagnierte der Neubau in 2022 das zweite Jahr in Folge. 295.300 Wohnungen wurden neu gebaut (+0,6 Prozent gegenüber 2021). Dazu Jürgen Michael Schick, Präsident des Immobilienverband Deutschland IVD I Die Immobilienunternehmer:
„Die Bundesregierung verfehlt ihr Neubauziel bei weitem. In unserem Land werden nicht annähernd so viele neue Wohnungen errichtet, wie es nötig wäre, um die steigende Nachfrage zu decken.

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